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CO2-Äquivalente und Klimaschutz: Warum ist das für Milchbauern wichtig?

Der Klimawandel betrifft uns alle, und die Landwirtschaft ist da keine Ausnahme. Ein wichtiges Thema in dieser Diskussion ist der Parameter CO2-Äquivalent (CO2e), also das Kohlendioxid-Äquivalent. Aber was hat das mit all unserer Arbeit als Milchbauern zu tun und warum ist sie für uns besonders relevant?

Der Klimawandel führt dazu, dass die Temperaturen auf der Erde steigen, und das liegt vor allem an den Treibhausgasen, die wir Menschen in die Atmosphäre abgeben. Diese Gase sind für die Entwicklung der globalen Erwärmung verantwortlich. Im Jahr 1997 wurde im
Kyoto-Protokoll
festgelegt, welche Gase als Treibhausgase gelten. Dazu gehören Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O)

Diese Gase haben unterschiedliche Auswirkungen auf das Klima. Einige, wie CO2, bleiben Hunderte von Jahren in der Atmosphäre, während andere, wie Methan, schneller verschwinden, aber in kurzer Zeit viel schädlicher sind.

Um diese Effekte fair vergleichen zu können, wird das „
Global Warming Potential
“ (GWP) herangezogen. Er zeigt, wie stark Treibhausgase das Klima in jeder Periode (20, 100 oder 500 Jahre) beeinflussen. Auf globaler Ebene sind 100 Jahre (GWP100) der Standardwert. Bei dieser Methode wird Kohlendioxid als Referenzgas verwendet und mit dem Faktor 1 fixiert. Alle anderen Gase werden in Relation zueinander bewertet, d.h. in Kohlenstoffäquivalent ausgedrückt. So wird Methan als 21-mal schädlicher eingestuft als CO2. Das bedeutet, dass eine Tonne emittiertes Methan, als 21 Tonnen CO2-Äquuiavlente in die internationale Berichterstattung eingehen. Dieser Vergleich, der alle Emissionen in CO2e zeigt, wird es uns ermöglichen, die gesamten Klimaauswirkungen der verschiedenen Treibhausgase besser zu verstehen und zu steuern.

Warum sollte ich als Landwirt Treibhausgase einsparen?

Die Einsparung von Treibhausgasen hat viele Vorteile. Erstens: Die Landwirte spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Reduzierung von Emissionen können wir dazu beitragen, extreme Wetterereignisse wie Dürren, Starkregen oder Hitzeperioden abzumildern und weiterhin hochwertige Lebensmittel zu produzieren.

Zweitens bedeuten weniger Treibhausgase oft eine effizientere Landwirtschaft. Methoden zur Reduzierung von Methan können beispielsweise die Futterverwertung verbessern und damit die Kosten senken. Darüber hinaus können durch moderne Techniken die Bodenqualität verbessert werden, was langfristig zu besseren Erträgen führt, oder durch eine effizientere Düngung eine geringere Freisetzung von Lachgas erreicht und gleichzeitig die Produktionskosten pro Produkteinheit gesenkt werden. Drittens fordern Verbraucher und Politik zunehmend nachhaltigere Produkte. Viele Verbraucher greifen zunehmend zu nachhaltig produzierten Produkten, und auch die Subventionen für nachhaltige Landwirtschaft steigen. Das bedeutet, dass sich diejenigen, die Treibhausgase reduzieren, sich und ihre Produkte besser am Markt positionieren können.

Wichtig zu erwähnen ist, dass das Ziel immer darin besteht, die Treibhausgasemissionen pro Produkteinheit zu reduzieren, denn nur so können langfristig resiliente Agrarsysteme geschaffen werden

Wie können Landwirte dazu beitragen, den CO2e-Ausstoß zu reduzieren?

Um den CO2e-Ausstoß zu reduzieren, können Landwirte verschiedene Strategien anwenden. Eine Möglichkeit ist die Umstellung auf nachhaltige Anbaumethoden, wie z.B. Fruchtfolge und den Einsatz von Kompost anstelle von chemischen Düngemitteln, um den Boden gesünder und kohlenstoffreicher zu machen. Auch die Reduzierung des Maschineneinsatzes durch minimale Bodenbearbeitung kann dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.

Auch die Integration von Agroforstsystemen, bei denen Bäume auf landwirtschaftlichen Flächen gepflanzt werden, kann CO2 binden und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Die Nutzung erneuerbarer Energien, zum Beispiel durch Solarmodule auf dem Hof, trägt ebenfalls dazu bei, die betrieblichen Emissionen zu reduzieren.

Die Reduzierung von Methan ist für Milchviehhalter besonders wichtig. Milchkühe produzieren erhebliche Mengen dieses Treibhausgases. Maßnahmen wie eine optimierte Fütterung, verbesserte Stallsysteme, Futterergänzungen und ein optimiertes Weidemanagement sind daher ein wichtiger Ansatz, um den Methanausstoß zu reduzieren.

Darüber hinaus spielt der effiziente Einsatz von Betriebsmitteln wie Kraftstoff und Düngemitteln eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des CO2e-Fußabdrucks. Schließlich trägt auch der
effiziente Einsatz von Nährstoffen
, zum Beispiel durch ein präzises Nährstoffmanagement und den richtigen Einsatz von organischen und mineralischen Düngemitteln, maßgeblich dazu bei, Emissionen zu reduzieren und die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten. Durch die Verknüpfung von Betriebs- und Felddaten durch das MSC sowie durch bewusstes Management und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken können Landwirte einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2e-Emissionen leisten.

Insgesamt zeigt sich, dass die aktive Nutzung von CO2e und die Reduktion von Treibhausgasen nicht nur dem Klimaschutz dient, sondern getrieben durch Effizienzgewinne potenziell wirtschaftliche Vorteile bieten kann. Nachhaltige Landwirtschaft ist der Schlüssel für die Zukunft und der bewusste Umgang mit CO2e ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

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